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07.07.17










Arbeitsstudie Brosche
Gamsbart, Federn (Eichelhäher), alter silberner Miederhaken, Achatkristall





ein kleiner Auszug der Eröffnungsrede zur Ausstellung "tierisch trachtig" von Dr. Andreas Hochholzer:

"...Tracht ist Brauchtum, das wir brauchen, sagen die Traditionalisten. Stimmt das noch? Brauchen wir die Tracht?
Susanne Wein sagt - so deute ich es für mich: Ja und nein. Viele Ihrer Arbeiten halten dieses Wiedersprüchliche ihrer
Antwort in der Waage. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen dem Material (Geweih, Stein, Feder) und der eigens 
dafür gefundenen Form. 
Ich will das an einem Beispiel etwas anschaulicher machen: Das Geweih des Hirschen ist ja ein Testosterongewächs, 
es dient zum maskulinen Imponiergehabe und Kampf. Susanne Wein nimmt nun einzelne Teile dieses Geweihs, 
z.B. die Rose, belegt sie mit Perlen oder bearbeitet sie zu einem Ring. Sie fügt dem Aggressiven und Waffenmäßigen 
eine Blüte hinzu, sie veredelt und verschönt das Harte, Funktionelle und Materielle. Eben darin liegt der leichthändige
Zauber vieler ihrer Arbeiten.
Aber auch das Wilde und Komische findet Platz in den Schmuckstücken von Susanne Wein. Sie nimmt das Charivari, 
das Durcheinander, ganz wörtlich, und so verbindet sie scheinbar Unvereinbares, eine Kuh steht auf vier Perlen, ein
Traktorreifen wird zum Fingerring. Ja, es ist oft überraschend, wenn sie ihrer Fantasie freien Lauf lässt, und es ist 
eine edle und völlig eigenständige Freude, die sie damit in die Welt setzt."




hier noch weitere Eindrücke zur Ausstellung "tierisch trachtig"...






Sammlung alter Miederhaken und Knöpfe









 Arbeitsskizze












Kette
Geweihrosen, Rauchquarz, Zuchtperlen









Ring
Hirschgeweih





Ohrringe
alte silberne Haarnadeln, Zuchtperlen








Kropfband
Hirschgeweih, Topase, Borten










Reinhard Osiander absolvierte eine Ausbildung zum Holzbildhauer in Berchtesgaden und studierte an der Hochschule für Künste Bremen.
Seine Tiermotive will er nicht bis zur illusionistischen Realität formen er verzichtet nicht darauf, die Bearbeitung des Holzes sichtbar zu machen. 
Der Sockel, der bei den Figuren nicht verdeckt wird, ist ein solcher Hinweis, mehr noch die zahllosen Schnitzereien,Eingriffe und Schnitte...
Es wird stets bewusst gemacht: das ist eine Bildhauerarbeit.








  der Flur zum Innenhof...





































  der Blick vom Innenhof in den Ausstellungsraum





































  Reinhard Osiander
  "Sperling", Linde - bemalt
















  Reinhard Osiander
  "Bierzeltgarnitur" (Ausschnitt), Eiche - bemalt





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